Landesvorstand

Der Landesvorstand wurde auf der Mitgliederversammlung am 18. April 2023 neu gewählt. Er besteht aus sechs Mitgliedern:

Bernd Kroll, Helena Peltonen-Gassmann, Joachim Lau, Michael Reimann, Christian Völker, Tim Weyrauch.

Bernd Kroll

Jahrgang 1957. Zu Mehr Demokratie kam ich, als 2012 der Hamburger Senat die Busbeschleunigung in Hamburg erneut ohne Bürgerbeteiligung durchsetzen wollte. Mitstreiter und ich haben daraufhin eine überparteiliche Volksinitiative gegründet und hatten Erfolg. Heute berate ich selber Bürger- und Volksinitiativen. Dabei stelle ich immer wieder fest, wie wichtig die direkte Demokratie ist.

Für meine Vorstandsarbeit sehe ich folgende Schwerpunkte: Volks-/Bürgerentscheide, Wahlrecht und eine stärkere Beteiligung der Mitglieder.

Das Kernthema unseres Vereins sind Volks-/Bürgerentscheide. Mein Fokus ist, diese Kernforderung nicht aus den Augen zu verlieren und mit Nachdruck voranzubringen.

Im Arbeitskreis Wahlrecht habe ich gelernt, dass wir als Verein das Wahlrecht jeden Tag aufs Neue verteidigen und weiterentwickeln müssen. Hierzu müssen wir deutlich aktiver, klarer und lauter Position beziehen. Ich setze mich für größere Wahlfreiheiten durch offene Listen und Mehrmandats-Wahlkreise ein.

Unsere Mitglieder sind unsere Stärke, deshalb sollten wir sie zukünftig auch deutlich stärker beteiligen.

Angaben zur beruflichen Tätigkeit: Bankkaufmann, Dipl. Kaufmann, Dipl. Politologe und seit 2012 Student der Philosophie, Schwerpunkt politische Philosophie.

Helena Peltonen-Gassmann

Ich bin Diplom-Kauffrau, Jahrgang 1951, verheiratet, in Finnland geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur zog es mich in die weite Welt und ich landete an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken, wo ich mein Studium der Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Industrie, Informationstechnologie und Ökonometrie absolvierte. Anschließend arbeitete ich für die EU-Kommission bei der Harmonisierung der Konjunkturindikatoren der Mitgliedsstaaten. Danach verbrachte ich 34 Jahre in der Industrie in Bereichen Controlling, Finanzen und Informationstechnologie auf nationaler, europäischer und globaler Ebene.

Seit Eintritt des Ruhestandes Ende 2011 bin ich ehrenamtlich aktiv für Transparenz in allen gesellschaftlichen Sektoren, gegen Korruption, für fairen Handel und für die nachhaltige Transformation im Sinne der VN-Agenda 2030 und des Pariser Klimaabkommens. Dabei nehme ich aktive Rollen wahr bei Transparency International Deutschland, Zukunftsrat Hamburg, Bürgerhaus Lokstedt/Zukunftswerkstatt Lokstedt. Ich bin - ohne aktive Rollen - Mitglied bei Demokratie in Bewegung und mehreren Nichtregierungsorganisationen.

Im Landesverband Hamburg, wo ich bereits in den Jahren 2015-2019 im Vorstand war, sehe ich die gegenwärtigen Schwerpunkte meiner Arbeit in den Feldern Transparenz und Bürgerbeteiligung, die gleichzeitig auch Ziele der Nachhaltigkeit sind.

Ich hoffe auf tatkräftige Unterstützung in diesen Themenbereichen.

Joachim Lau

Jahrgang 1957. Lehrer, aufgewachsen in Volksdorf wohne ich seit vielen Jahren in Langenhorn, bin verheiratet und habe ein Kind.

Mein Motto: "In Zusammenhängen denken"

Mein politischer Lebenslauf: Seit über 40 Jahren engagiere ich mich für unsere Gesellschaft in verschiedenen Zusammenhängen. Erst im Sportverein, in der Hamburger Sportjugend und im Hamburger Sportbund. Dann bin ich über das „Grüne Forum“ in die GAL eingetreten. Erfahrungen habe ich reichlich in der Bezirksversammlung Wandsbek und in den Ausschüssen gesammelt. Seit November 2014 bin ich parteilos. Seit vielen Jahren bin ich in lokalen Bürgerinitiativen aktiv. Ich war und bin Vertrauensmann beim Bürgerbegehren und Bürgerentscheid „Langenhorn73“, sowie beim Bürgerbegehren „Ochsenzoll“. Mit anderen Menschen zusammen habe ich das Nordnetz gegründet.

Im Vorstand von Mehr Demokratie Hamburg hat ein Generationswechsel stattgefunden. Wir mussten Arbeit übernehmen, die vorher selbstverständlich erledigt wurde. Um so mehr freut es mich, dass wir zur Vorstandswahl 2023 erneut ein starkes Team zusammen bekommen haben. Gemeinsam wollen wir für mehr Demokratie in Hamburg streiten. Dabei müssen neben den Klassikern Volksinitiative und Bürgerbegehren weitere Verfahren entwickelt und erprobt werden wie z.B. das „Bürgergutachten“.

Meine inhaltlichen Schwerpunkte bleiben kommunale Rechte für Hamburg (Abschaffung der Evokation) und die Beratung von neuen Volksinitiativen und Bürgerbegehren. Ich möchte mich weiterhin einsetzen für eine stärkere Vernetzung verschiedener Zusammenhänge und Initiativen. Ganz wichtig für mich ist echte Bürgerbeteiligung, die auf Augenhöhe zur Mitentscheidung der beteiligten Bürger führt. Dies ist angesichts geringer Wahlbeteiligung aus Sorge um unsere Demokratie wichtiger denn je.

Michael Reimann

1962 wurde ich in Goslar geboren. Seit über 30 Jahren lebe ich in Hamburg. Ich bin verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. Studiert habe ich Bauingenieurwesen und Umwelttechnik mit dem Abschluss zum Dipl.-Ing. Heute arbeite ich in einem Unternehmen der Immobilienbranche im Zentrum von Hamburg.

Seit Dezember 2021 bin ich Mitglied bei Mehr Demokratie e.V. Meine Motivation ist der seit einigen Jahren wirkende Demokratieabbau, der durch das Desinteresse an Politik eines großen Anteils unserer Mitbürger begünstigt wird. Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Demokratie schleichend durch eine Ideologie unterwandert wird, die uns ein System der Überwachung und Diziplinierung überstülpen will.

Seit 2022 bin ich im erweiterten Vorstand des Landesverbandes Hamburg aktiv. Zudem pflege ich den Internetauftritt unseres Landesverbandes. Meinen Schwerpunkt sehe ich in der parteineutralen Unterstützung sämtlicher Aktivitäten, die auf die Bewahrung unserer Demokratie ausgerichtet sind. Besonders wichtig ist mir die Stärkung der direkten Demokratie in der Verfahrenskette Volksinitiative – Volksbegehren – Volksentscheid. Denn nur mit diesen Verfahren können wir verbindlich Politik gestalten.

Christian Völker

Jahrgang 1966, ledig. Geboren in Cuxhaven, in Südbaden zur Schule gegangen, Zivildienst im Krankenhaus. Zum Studium nach Kassel, Architektur und Stadtplanung; Lehmbau, Altbausanierung, so Zeug. Wendezeit, Austausch mit Umweltgruppen im Osten. Documentastadt, Beuys, jedermensch ein Künstler, Omnibus, Spaziergangswissenschaften. Szenenwechsel, Jahrtausendwende, Aufbaustudium Netzwerkadministration, New Economy, Hamburg, woohoo. Erneuerbare Energien, zurück zur Netzwerkadministration, Werbeagentur. In letzter Zeit familiäre Pflege.

In Hamburg bin ich zu Mehr Demokratie gekommen. Stimmensammlung auf der Straße für Kampagnen sowohl zu Themen der Direkten Demokratie im Rahmen von Mehr Demokratie als auch für Initiativen der Energie- und Klimaszene Hamburg. Unterstützung für Unser Hamburg, Unser Netz, Mitwirkung bei NOlympia, bei den Nachbarn in Bremen für "Fünf Richtige". Zuletzt im Kernteam der Initiative Tschüss Kohle. In diesem Zusammenhang erlebe ich auch die Bedeutung von Transparenz ganz praktisch.

Mein Eindruck ist, daß das Parlament die Hamburger Initiativen auf Landes- und Bezirksebene erfolgreich im eigenen Sinne managt und genau damit die Begeisterung für Demokratie mindestens nicht anregt. Der Austausch zwischen den VolksvertreterInnen und dem aufmüpfigen Souverän ist gestört. Überzeugungsarbeit in alle Richtungen bleibt wichtig. Zusammen mit dem Vorstandsteam möchte ich die passenden Wege dafür finden.

Tim Weyrauch

Jahrgang 1980. Als Pädagoge arbeite ich derzeit als Fachberater und Prozessbegleiter beim Kitaverband Kindermitte e.V. Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder.

2019 hatte ich das Glück, als zufällig ausgewählter Teilnehmer am ersten Bundesweiten Bürgerrat "Demokratie" teilzunehmen. Seitdem bin ich Mitglied der Gruppe "ehemaliger Bürgerräte". Diese Erfahrung hat mein Interesse an Demokratie und der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger gestärkt.

Ich möchte mich für die Anerkennung von Bürgerräten als verbindliche Verfahren einsetzen, die die Vielfalt der Menschen in einer Demokratie abbilden können. Es ist mir ein besonderes Anliegen, die Partizipation von Kindern zu fördern und ihre Stimme in politischen Entscheidungen zu berücksichtigen.

Ich finde es wichtig neue Strukturen mitzugestalten, die uns alle miteinander in ein gemeinschaftliches Verhältnis zueinander bringen. Deliberative Verfahren wie Bürgerräte sind dabei für mich das Mittel der Wahl. Sie ermöglichen mehr direkte Teilhabe am politischen Geschehen, unabhängig von den Ressourcen, die normalerweise benötigt werden, um am politischen Willensbildungsprozess teilzuhaben. Damit sind sie für mich ein wichtiges Instrument in einer Demokratie, um alle in gleichberechtigten Begegnungen auf Augenhöhe zu guten Lösungen für gemeinschaftliche Probleme zu finden. Durch meine Erfahrung als Bürgerratsteilnehmer weiß ich, wie wichtig es ist, die Menschen zusammenzubringen und die Meinungen aller Beteiligten anzuhören.