Landesvorstand

Der Landesvorstand wurde auf der Mitgliederversammlung am 22. April 2025 neu gewählt. Er besteht, nachdem Joachim Lau und Christian Völker nicht mehr angetreten sind, aktuell aus sieben  Mitgliedern:

Prof. Dr. Jochen Dahm-Daphi, Ulrike Dockhorn, Karl-Jürgen Hanßmann, Michael Heering, Helena Peltonen-Gassmann, Antares Reisky und Tim Weyrauch 

Prof. Dr. Jochen Dahm-Daphi

Ich habe 25 Jahre wissenschaftlich als Molekularonkologe an den Universitäten in Hamburg und Marburg(Institutsdirektor) gearbeitet, geforscht, gelehrt und publiziert.Vorstandtätigkeit in verschiedenen Fachgesellschaften. In den letzten10 Jahren war ich als Allgemeinmediziner hausärztlich in Hamburgtätig. In der Zeit habe ich mich vorwiegend gesundheitspolitisch im „Verein Demokratischer ÄrztInnen“ und im Hamburger Ärzteparlament(„Gesundheitsfraktion“) engagiert, sowie den Fortbildungszirkel der Ottensener Ärzteschaft geleitet. Nach meiner Berentung kehre ichzurück zu Themen, die mich zivilgesellschaftlich bereits zu meiner Studentenzeit aktiv werden ließen. Demokratie Engagement (damals u.a.Aussöhnung Israel-Palestina, Überwindung gesellschaftlicher Konflikteim „Deutschen Herbst“, Abrüstung) und Umwelt-Thematik (anti-AKWBewegung). Jetzt bin ich auch im Rahmen der Klimabewegung involviert in die Unterstützung des „Hamburger Zukunftsentscheids“. Der ist ein Beispiel der Volksgesetzgebung und damit auch ein zentrales Demokratieanliegen. Seit zwei Jahren arbeite ich mit im Arbeitskreis Bürgerräte bei _Mehr Demokratie_. Derzeit wünsche ich mir vor allem politisch die Kombination von Bürgerrat und Bürgerreferenden zubefördern, so dass das Modell in Hamburg Anwendung findet. In idealer Weise gleichen sich die Nachteile beider Partizipationsformen auswährend die Vorteile sich ergänzen. Um dieses und anderes voranzubringen kandidiere ich hiermit für einen Sitz im HamburgerVorstand von _Mehr Demokratie_. Derzeit bin ich zudem im Koordinationskreis der diesjährigen Konferenz „AktikoVier“engagiert und habe mitgeholfen, Demokratie und Klimathemen dort ins Zentrum zu rücken.
Parteipolitisch bin ich ungebunden.

Ulrike Dockhorn

Ich bin Mutter von zwei erwachsenen Kindern und seit 25 Jahren Unternehmerin in der Digital Branche. In Hamburg unterstütze ich die Vorstandsarbeit von Mehr Demokratie seit über einem Jahr und kandidiere jetzt offiziell. Ich sehe Mehr Demokratie als außerparlamentarischen Sparringspartner für die Politik im Bestreben, die Demokratie zeitgemäß weiterzuentwickeln, um die Menschen wieder mitzunehmen, die das System nicht (mehr) erreicht. Hier sehe ich als wichtigeInstrumente Bürgerbeteiligung, Transparenz und die Ergänzung des Wahlrechts um die Ersatzstimme. Mein politisches Schwerpunktthema ist seit Jahren unser Bildungssystem, für dessen Verbesserung ich mich im Rahmen von zwei Volksinitiativen in Hamburg eingesetzt habe. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir zur Stärkung der Demokratie ein demokratisches Bildungssystem brauchen, mit dem unsere jungen Generationen von Anfang an in einem Umfeld von Mitgestaltung und Interessenausgleich heranwachsen. Ich bin Mitglied von Volt.

Karl-Jürgen Hanßmann

Ich bin Jahrgang 1953, verheiratet, Diplom-Informatiker (Uni Hamburg) und habe fast 30 Jahre als Referent in der Verwaltungs- und in der Produktionsdirektion des Norddeutschen Rundfunks gearbeitet. Ich bin schon länger Mitglied bei Mehr Demokratie und seit meinem Eintritt in den Ruhestand 2023 aktiv.
Mein Motiv: Demokratien und mit ihnen individuelle Freiheit sind heute weltweit bedroht und auf dem Rückzug. Ich befürchte, dass die Demokratie auch in Deutschland ohne Ergänzung durch starke direktdemokratische Elemente nicht mehr lange Bestand haben könnte. Ich bin in keiner politischen Partei oder parteinahen Organisation. Im Landesverband Hamburg engagiere ich mich zusammen mit Helena Peltonen-Gassmann insbesondere auf den Gebieten des Open Government (Transparenz, Bürgerbeteiligung, Regierungsvorhaben) und Lobbycontrol. Im Bundesverband arbeite ich in der Arbeitsgruppe zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und habe dazu auf der vergangenen BMV in Halle ein Diskussionspapier vorgestellt.

Michael Heering

Ich bin Jahrgang 1967, in Hamburg geboren und selbständiger IT-Entwickler. Mein Engagement im Ehrenamt kam erst recht spät. Familie und Selbständigkeit ließen dafür nicht viel Platz. Der zündende Funke war dann im Frühjahr 2021 als die Bebauung des Landschaftsschutzgebietes Diekmoor bekannt gegeben wurde. Ein 65ha großes Areal in Langenhorn, welches eine immens große Artenvielfalt hat und ein wichtiges Kaltluftentstehungsgebiet ist. Als Vertrauensperson und Pressesprecher der Volksinitiative „Rettet Hamburgs Grün – Klimaschutz jetzt!“ haben wir zuletzt vor dem Hamburgischen Verfassungsgericht gekämpft und leider verloren. Der Schritt bei „Mehr Demokratie!“ mitzumachen war ein logischer Schritt weiter im Engagement. Wir haben bitter erfahren müssen, dass direkte Demokratie nicht mal mehr mit einer Volksinitiative zu erreichen ist. Durch die Volksinitiative habe ich die Volksgesetzgebung durch alle Punkte miterlebt und kann hier viel Wissen weitergeben und beratend mitwirken. Interessant ist hier vor allem die mangelnde Digitalisierung in Hamburg bezüglich Bürgerbegehren und Volksinitiativen, der ich mich intensiv widmen möchte. Weiterhin wirke ich im Team Bürgerräte und Lobbyregister mit.
Einer Partei bin ich nicht angehörig.

Helena Peltonen-Gassmann

Ich bin Diplom-Kauffrau, Jg. 1951, verheiratet, in Finnland geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur zog es mich in die weite Welt und ich landete an der Universität in Saarbrücken, wo ich mein Studium der Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Industrie, Informationstechnologie und Ökonometrie absolvierte. Anschließend arbeitete ich für die EU-Kommission bei der Harmonisierung der Konjunkturindikatoren der Mitgliedsstaaten. Danach verbrachte ich meine Berufsjahre in der Industrie in Bereichen Controlling, Finanzen und Informationstechnologie auf nationaler, europäischer und globaler Ebene.
Seit Eintritt des Ruhestandes Ende 2011 bin ich nur ehrenamtlich aktiv für Transparenz in allen gesellschaftlichen Sektoren, gegen Korruption, für fairen Handel und für die nachhaltige Transformation im Sinne der VN-Agenda 2030, des Pariser Klimaabkommens und des VN-Ozeanabkommens. Digitalisierung nimmt dabei überall eine wichtige Rolle ein, darf aber kein Selbstzweck sein. Neben Mehr Demokratie nehme ich aktive Rollen wahr beim Zukunftsrat Hamburg und Transparency Deutschland. Ich bin Mitglied bei keiner politischen Partei aber in mehreren Nichtregierungsorganisationen. Mir ist die kooperative Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Politik, Verwaltung und Wirtschaft wichtiger denn je, und ich freue mich, dass dies auf der anderen Seite zunehmend auch so gesehen wird. Es geht nur gemeinsam!
Im Landesverband Hamburg, wo ich schon mehrere Jahre im Vorstand gewesen bin, sehe ich die wichtigste Aufgabe in Stärkung der Demokratie. Gegenwärtige Schwerpunkte meiner Arbeit sind in den Feldern Demokratiebildung und Open Government & Open Parliament (Bürgerbeteiligung, Korruptionsbekämpfung, Rechenschaftspflicht, Transparenz, Digitalisierung) – all das im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030. Ich hoffe auf tatkräftige Unterstützung bei diesen Aktivitäten.

Antares Reisky

Ich lebe in Hamburg. Geburtsdatum: 15. Juli 1957 Nationalität: deutsch
Die Krisen unserer Zeit verschärfen sich: soziale Ungleichheit, Klimawandel, Aufrüstung. Gleichzeitig sinkt das Vertrauen in die Demokratie und ihre Fähigkeit, diese Herausforderungen zu bewältigen. Es gibt keine einfachen Lösungen und niemand wird sie allein finden. Für eine funktionierende Demokratie müssen wir demokratische Fähigkeiten stärken, Spaltungen überwinden und Vertrauen in die Politik wiederherstellen. Unsere Politik ist nicht mehr in der Lage, den komplexen Problemen unserer Zeit zu begegnen. Wir brauchen ein offenes, partizipatives und wertschätzendes System jenseits kurzfristiger Legislaturperioden. Zu Beginn von Koalitionsverhandlungen und in Ausschüssen sollte ein klarer Modus zur Konfliktlösung vereinbart werden. Wir brauchen ehrliche Aushandlungen auf Augenhöhe, ein "Wir", das Unterschiede als Bereicherung begreift. Es braucht Dialoge statt Debatten, ein neues Zuhören statt bloßer Diskussionen. Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen meistern. Wir brauchen mehr Menschen, die demokratische Prozesse moderieren können. Ich möchte diese Kompetenzen fördern und Strukturen für eine zukunftsfähige Demokratie schaffen. Geb. 1957, seit 1994 in der IT-Branche, seit 2015 in der Prozess- und Transformationsbegleitung (Theory U Framework).

Tim Weyrauch

Jahrgang 1980
Ich bin systemischer Traumatherapeut in Ausbildung und habe eine Coaching-Ausbildung abgeschlossen und bin Vater von zwei Kindern. 2019 hatte ich das Glück, als zufällig ausgeloster Teilnehmer am ersten bundesweiten Bürgerrat „Demokratie“ mitzuwirken. Seitdem bin ich Mitglied der Gruppe „ehemaliger Bürgerräte“ und engagiere mich für die Weiterentwicklung und institutionelle Verankerung von Bürgerräten in Deutschland. Diese Erfahrung hat mein Verständnis für deliberative Demokratie geschärft und mein Engagement für Bürgerbeteiligung vertieft.
Mein Ziel ist es, Bürgerräte als verbindliche Verfahren zu etablieren, die eine repräsentative Vielfalt der Gesellschaft abbilden. Ich setze mich dafür ein, dass alle Menschen – unabhängig von Herkunft, Bildung oder sozialem Status – gleichberechtigt an politischen Entscheidungsprozessen teilhaben können. Besonders wichtig ist mir die Gestaltung neuer demokratischer Strukturen, die uns als Gesellschaft in einen echten Dialog bringen. Deliberative Verfahren wie Bürgerräte ermöglichen eine tiefere, direkte Teilhabe am politischen Geschehen, ohne dass hohe Ressourcen oder Vorwissen nötig sind. Sie bieten Räume, in denen Menschen auf Augenhöhe zusammenkommen, sich gegenseitig zuhören und gemeinsam Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen finden. Durch meine eigene Erfahrung als Bürgerrat weiß ich, wie transformativ dieser Prozess sein kann – für Einzelne ebenso wie für die Demokratie als Ganzes.
Ich möchte dieses Wissen und meine Erfahrung in den Vorstand von Mehr Demokratie einbringen, um Bürgerräte weiter voranzubringen und unser demokratisches System zukunftsfähiger zu machen.