Union macht Rücknahme der Wahlrechtsreform zu Koalitions-Bedingung – Mehr Demokratie fordert Bürgerrat Wahlrecht

Anlässlich der Ankündigung der Union, die Koalitionsbildung nach der kommenden Bundestagswahl daran zu koppeln, die Wahlrechtsreform der Ampel rückgängig zu machen, fordert Mehr Demokratie einen Bürgerrat zum Wahlrecht einzusetzen. „Wenn es um den Kern der demokratischen Mitbestimmung geht, müssen die Perspektiven der Wählerinnen und Wähler mit einbezogen werden. Das gelingt in einem Bürgerrat“, so Ralf-Uwe Beck, Bundesvorstandssprecher von Mehr Demokratie. Der Verein kritisiert, dass die Wählerinnen und Wähler bei den vergangenen Wahlrechtsreformen kaum einbezogen wurden.

Ein Bürgerrat sei aus Sicht von Mehr Demokratie sinnvoll, weil Parteien beim Wahlrecht in eigener Sache entscheiden. „Alle Parteien sind sich einig, dass der Bundestag kleiner werden soll, nur über das Wie können sie sich nicht einigen“, so Beck weiter.

Bürgerräte zum Wahlrecht ermöglichen die breite Beratung einer wichtigen Demokratiefrage, ohne dass dabei parteipolitische Interessen im Vordergrund stehen. Die zufällig gelosten Bürgerinnen und Bürger könnten zum Beispiel Vorschläge erarbeiten, wie Überhangmandate vermieden werden können und sich mit der Frage beschäftigen, ob die Sperrklausel von fünf Prozent noch zeitgemäß ist. Aber auch andere Aspekte zur Modernisierung des Wahlrechts könnten eine Rolle spielen, beispielsweise ob Briefwahlunterlagen automatisch an alle Wahlberechtigten verschickt werden sollten.

Bei Rückfragen: Ina Poppelreuter, Pressesprecherin Mehr Demokratie, 0178-8163017